Inhalt

Gemeinde Kankelau

Über Kankelau

Rotraut Colberg

Postleitzahl: 21514

Einwohner (Stand 01.09.2023): 225

Amtsangehörig seit: 1948

Erste urkundliche Erwähnung: 1230

Regionale Lage: etwa 5 km nördlich von Schwarzenbek

Website: keine


Ver- und Entsorger

Ver- und Entsorger

Abfallbeseitigung: Abfallwirtschaft Südholstein

Abwasserbeseitigung: Gemeinde Kankelau

Gasversorgung:  Schleswig-Holstein Netz AG

Stromversorgung: VS Vereinigte Stadtwerke

Wasserversorgung: VS Vereinigte Stadtwerke

Ansprechpartner bei Betriebsstörungen:

Abwasserbeseitigung: Bürgermeisterin Rotraut Colberg
Wasserversorgung:     Vereinigte Stadtwerke Netz GmbH
                                       bei den Stadtwerken 1
                                       23909 Ratzeburg
                                       Telefon: 0800 888 88 10 Servicenummer
                                       Telefon: 0800 874 63 89 Störungsnummer  

Derezeit sind keine freien Baugrundstücke bekannt.

Kankelau - Feuerwehr

Gemeindewehrführerin:
Antje Gettel

Stellvertreter:
Thorsten Kaul

Internet: keine Seite

Kankelau - Hebesätze und Gebühren

Grundsteuer A     320 %
Grundsteuer B     320 %
Gewerbesteuer     355 %

Hundesteuer

1.Hund     60,00 €
2.Hund     80,00 €
weitere Hunde

  120,00 €

Abwassergebühren

Grundgebühr je Wasserzähler 5,10 € monatlich 61,20 € jährlich
Verbrauchsgebühr je Kubikmeter 1,25 €  

Gewässerunterhaltung

je Gebühreneinheit   7,590 €  
für alle Grundflächen je Hektar   7,590 € 1,0 Gebühreneinheiten
für Waldflächen über 1 Hektar je Hektar   3,795 € 0,5 Gebühreneinheiten
für Teiche, Seen bis 5 Hektar je Hektar   3,795 € 0,5 Gebühreneinheiten
für Teiche, Seen über 5 Hektar je Hektar   0,759 € 0,1 Gebühreneinheiten
für Landesnaturschutz je Hektar   3,795 € 0,5 Gebühreneinheiten 
für Wohn- und Geschäftsgebäude 45,540 € 6,0 Gebühreneinheiten 

Kankelau - Ortsrecht

Kankelau - Hauptsatzung

Kankelau - Geschäftsordung

Kankelau - Entschädigungssatzung

Kankelau - Straßenreinigungssatzung

Kankelau - Gebührensatzung Gewässerunterhaltung

Kankelau - Abwasserbeseitigungssatzung

Kankelau - Beitrags- und Gebührensatzung Abwasserbeseitigung

Kankelau - Hundesteuersatzung

Kankelau - Feuerwehrgebührensatzung

Kankelau - Satzung für Sondervermögen der Gemeinde Kankelau für die Kameradschaftspflege der Freiwilligen Feuerwehr Kankelau

Kankelau - Aktuelles

Nachpflanzungskonzept für den Bereich Dorfplatz

Auf der Einwohnerversammlung am 12. Juni stellte Frau Dr. Meyer vom Landesamt für Denkmalschutz das von ihr beauftragte Nachpflanzungskonzept für den Bereich Dorfplatz vor. Die Gemeindevertretung wird sich auf der ersten öffentlichen Sitzung nach der konstituierenden Sitzung mit dem Konzept beschäftigen.


Kankelau im NDR

Kankelau - Logo NDR

Ein Filmteam vom NDR besuchte am Sonnabend (09.02.2013) unsere Gemeinde, um eine "Dorfgeschichte" für das Schleswig-Holstein Magazin zu drehen. Ausgestrahlt wurde am 11.02., aber das Video kann auch in der Mediathek des NDR angeschaut werden.
[zum Video]




Fracking im Kreis Herzogtum Lauenburg

Am 22. Januar 2013 fand in Kuddewörde auf Einladung des Amtes Schwarzenbek-Land eine Information der Gemeindevertretungen und Bürger über den "Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis gem. § 7 BBergG zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen im Erlaubnisfeld Schwarzenbek" statt. Herr Dr. Carl-Heinz Schulz vom Fachbereich Regionalentwicklung, Umwelt und Bauen referierte zudiesem Thema, langläufig unter dem Stichwort Fracking bei uns in der Gemeinde und im südlichen Kreisgebiet diskutiert.



Kankelau - Unser Dorf - gestern/heute

Trotz einer wechselhaften Geschichte hat sich Kankelau seit Jahrhunderten in seiner Siedlungsstruktur als Rundlingsdorf bis in unsere Zeit erhalten. (Siehe Lageplan)
Die denkmalgeschützte Dorfmitte ist bis heute mit dem Bürgerhaus Kornrade, dem Feuerwehrhaus und der Bushaltestelle das Zentrum des Dorfes. Aktuelles Geschehen, wie Flohmärkte, Weihnachtssingen, Maifeiern und vieles andere mehr, findet seit jeher auf dem von Höfen und alten Trockenmauern umgebenen Brink statt.

Lageplan von Kankelau

Kankelau - wappen

Zum Wappen:
Mit der Darstellung der Kornrade wird der slawische Name Kankelau (Cankelowe) wiedergegeben. Die fünf Blätter stehen für die fünf Hufner, die schon 1230 in der ersten schriftlichen Erwähnung Kankelaus genannt werden. Das Symbol des Rundlings mit aktuell drei Hauptwegen gibt das Dorfbild wieder.

Kankelau - Geschichte 


Kankelau wird erstmals 1230 unter der damaligen Ortsbezeichnung Cankelowe im Ratzeburger Zehntregister erwähnt.
Funde aus der Vor- und Frühgeschichte (Steinbeil und Kohlestellen von Kohlemeilern) weisen jedoch auf eine wesentlich frühere Besiedelung hin.

Der Name des Ortes stammt sehr wahrscheinlich von den Slawen und ist wohl das slawische Wort für die Kornrade, eine vom Aussterben bedrohte Ackerpflanze.
Die planmäßige Anlage als Rundling weist ebenfalls auf ein hohes Alter unseres Dorfes hin.
 
Kankelau wechselte mehrfach in seiner Geschichte die Grundbesitzer, z.B. schenkte 1278 Herzog Johann für 200 Mark das Dorf seiner Frau zum Leibgeding.
1350 brachte die Ritterfamilie der Schacks Kankelau in ihren Besitz. Die Kankelauer mussten ihren Pflichten (Abgaben und Hofdienste) bei verschiedenen Schacks in Müssen und Gülzow nachkommen.
 
Nachdem Andreas Gottlieb von Bernstorff 1718 Wotersen erwarb, inszenierte er innerhalb von sieben Jahren einen Ringtausch, sodass nun die Kankelauer Hufen und Katen allesamt zu Wotersen gehörten.
Wahrscheinlich 1735 wurde erstmals eine Schule in Kankelau eingerichtet.
 
In Kankelau lebten 1831 118 Personen, einhundert Jahre später nur noch 91 Personen und nach dem 2. Weltkrieg kurzzeitig bis zu 250 Menschen. Die Einwohnerzahlen sanken danach wieder auf z.B. 145 Personen im Jahr 1970. Viele interessante Zahlen und Daten verschiedenster Ereignisse aus Kankelaus Vergangenheit  sind bekannt, wie z.B. die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1935.
 
1751 wurde die älteste erhaltene Flurkarte angefertigt. Sie diente als Bestandsaufnahme für die in den folgenden 37 Jahren durchgeführte Verkoppelung (Landumverteilung).
Die 7 Hufen und 5 Katen, die in diesen Verkoppelungsakten, sowie bereits im 17. Jahrhundert, genannt werden, sind noch heute nur wenig verändert in ihren Grundstücksgrenzen und in der Lage der Haupthäuser vorhanden. 

In den Jahren 1920 bis 1949 wurden vor allem landwirtschaftliche Nebengebäude und vereinzelt Wohngebäude hinzugefügt. Ab 1950 wurden vor allem Siedlungs- und Einfamilienhäuser entlang der aus dem Dorf führenden Straßen und in Baulücken errichtet. 

Aufgrund seiner geschichtlichen bis auf das Mittelalter zurückgehenden Flurstückseinteilung und seiner städtebaulichen sowie die Kulturlandschaft prägenden besonderen Bedeutung wurde der Dorfanger als siedlungsgeschichtliches Zeugnis der landwirtschaftlichen Kultur im Herzogtum Lauenburg in das Denkmalbuch eingetragen.
Er ist heute einer der letzten noch erhaltenen Dorfanger, in dem sich die gestaffelte Raumfolge dieses Siedlungstyps noch ablesen lässt: öffentlicher Platz in der Mitte des Dorfes, umliegende private Bauerngärten mit Hof- und Hausbäumen sowie private Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Die Leinweberkate, ein 1654 (+14/-3) erbautes Rauchhaus, ist ein Zweiständer-Fachwerkbauernhaus mit einem original erhaltenen doppelten Schwibbogenherd und steht ebenfalls unter Denkmalschutz.

(Sigrid Schenkenberg)

  • Steinbeil

  • Kornrade

  • Kanonenkugeln

  • FFW_von_1948

  • Flurkarte_von_1751

  • Luftaufnahme_von_1992


Dorfchronik

Anläßlich des 777 jährigen Jubiläums unseres Dorfs im Jahre 2007 wurde von engagierten Bürgern eine Dorfchronik erarbeitet und herausgegeben. Diese Dokumentation umfasst 112 Seiten und ist mit 150 Abbildungen farbig illustriert. Sie befasst sich mit der Geschichte des Dorfes wie z.B. der historischen Siedlungsstruktur, der Geschichte des Schulwesens, der Feuerwehr sowie Lebensbedingungen im Wandel der Zeit.

Zu beziehen ist diese Chronik zum Preis von 20€ über den Bürgermeister der Gemeinde.


Kankelau - Das Ratzeburger Zehntregister

Das Ratzeburger Zehntregister ist eine unschätzbare Quelle für die Geschichte unseres Kreises im Mittelalter. Der bei der Anlage des Registers verfolgte Zweck war, dem Bischof Gottschalk des Ratzeburger Doms eine schnelle und genaue Übersicht über die ihm zufallenden Zehnterhebungen zu geben. Der „Zehnt“ war eine ursprünglich von der Kirche geforderte Vermögensabgabe an die Bischöfe zu ihrem Lebensunterhalt. Später erhielten auch weltliche Grundherren das Recht zur Einziehung des Zehnten. Diese Abgabe erfolgte bis zum 13. Jahrhundert in Naturalien und danach auch in Geld.

Das Ratzeburger Zehntregister aus dem Jahre 1230 wird durch eine Einleitung eröffnet, die die Grundlagen des Zehntregisters im Ratzeburger Bistum mitteilt. Es folgt, nach Ländern und innerhalb dieser nach Kirchspielen geordnet, das eigentliche Register: die Aufführung der einzelnen Dörfer (insgesamt etwa 500) mit ihrer Hufenzahl und dem Nachweis über den Verbleib des dem Bischof zugehörigen Zehntanteils.

Schreibfehler im Zehntregister sind selten. Aber als eine der wenigen Ausnahmen wurde Cankelowe im Kirchspiel Siebeneichen mit Wankelowe (heute Wangelau) im Kirchspiel Lütau verwechselt. Die Hufenzahl V, die bei Wankelowe vermerkt ist, bezieht sich deshalb auf unser Dorf Kankelau. Das Zehntregister belegt u.a. auch für Kankelau die Einführung des deutschen Wirtschafts- und Rechtsbegriffes der Hufe. Kankelau war nach Hufen (Vollbauernstellen) vermessen, 5 an der Zahl, und die Bewohner lebten nach deutschem Recht, obwohl sie im Zehntregister als slawisch bezeichnet werden.

(Sigrid Schenkenberg)

Kankelau - Der Rundling

Siedlungen, die in ihrer Anlage eine so außerordentliche Regelmäßigkeit besitzen wie der Rundling (auch Sackdorf genannt), weisen darauf hin, dass sich an einem bisher oder zwischenzeitlich unbebauten Ort gleichzeitig eine größere Anzahl von Siedlern niedergelassen und nach einem bestimmten Plan ein Dorf gebaut haben.
 
Die Rundlinge sind durch ihre abseitige Lage auf Niederungsrändern gekennzeichnet und gestatten daher ursprünglich nur einen Eingang. Bei der Anlage scheint der Gedanke des abgeschlossenen Dorfplatzes bestimmend gewesen zu sein. Die Gründung Kankelaus kann der Kolonisationszeit zugeschrieben werden. Ursprünglich führte nur eine Zufahrt auf den von Gehöften kreisförmig umschlossenen Brink. Dieser älteste Dorfeingang ist der westliche aus Richtung Elmenhorst.

(Sigrid Schenkenberg)

  • Kankelau - Karte v. 1878

  • Kankelau - Karte v. 1751

Kankelau - Abgaben und Hofdienste

Wenn einem Bauern eine neue Hofstelle zugewiesen wurde, bekam er einen Hausbrief, in dem seine Rechte und Pflichten genau festgelegt waren. Dieser wurde von Generation zu Generation weitergegeben.
 
Die Tauschverträge der Bernstorffs aus den Jahren 1718-1725 enthalten ganz genaue Angaben über die Höhe der Abgaben und den Hofdienst. Einige Beispiele dazu: 
 
Die Heins’sche Bauernvogtstelle in Kankelau nach Gülzow gehörig, „Dienet à Woche 2 Spann- und 2 Handttage, in der Saatzeit 3 Spanntage und in der Ernte 8 Wochen täglich oder hat bisher entrichtet an jährlichem Dienstgeld 18 Reichsthaler. Ueberdem tut er 4 Reisen, pflügt den Herbst 6 Tage, mähet und bindet in der Ernte 11 Tage. An Pachtgeld 1 Reichsthaler, 18 Schilling, Krug Heuer 2 Rthlr. oder falls solche nicht beliebig, ist er obligieret (verpflichtet), das Bier vom Hofe zu nehmen. Ein Schwein oder 1 Thaler, 18 Schillinge, 2 Gänse oder 20 Sch., 2 Hühner oder 6 Sch., 20 Eier oder 4 Sch., 1 Topf Flachs oder 12 Sch., 2 Säcke rauhen Hafer a 32 Sch. = 1 Thaler, 16 Sch. Spinnet 6 Pfund Heede oder gibt 12 Sch.“
 
Jochim Jacobs, ein Kätner in Kankelau nach Gülzow gehörig, „Dienet 2 Handttage, in der Ernte 8 Wochen täglich oder entrichtet Dienstgeld 4 Rthlr. 24 Sch. Ueberdem gehet er Reisen, mähet und bindet 2 Tage. Gibt Pachtgeld 4 Sch., 1 Huhn oder 3 Sch., spinnet 2 Pfund Heede oder 4 Sch.
 
Von den ehemaligen Müssener Untertanen hatten zu leisten:
„Stephan Lindemann in Kankelau, Vollhufner: Pacht und Futtergeld 1 Rthlr. 36 Sch., Pachthafer 2 Sack, Hüner 3 Stück, Eier 20 Stück, Flachs 42 Risten. Spinnet Hede 12 Pfund und gibt ein Schneidelschwein. Dienet ordinäir wöchentlich 2 Tage mit dem Spanne und 1 Tag mit der Hand, in der Saatzeit aber wöchentlich 3 Spanntage. Und in der Ernte ist er schuldig 9 Wochen täglich und solange der Roggen gemäht wird nebst einem Binder den Hofdienst zu verrichten. Und weil er ¼ Hufe mehr als die anderen hat, ist er schuldig, so oft gejagdt wird, das Ablager zu übernehmen“ (Bewirtung der Jagdgesellschaft)

Kankelau - Die Dorfschule

Das Schulwesen im Lauenburgischen ist unter Leitung und Verantwortung der Kirche aufgebaut worden. In der lauenburgischen Kirchenordnung von 1585 heißt es bezüglich der Dorfschulen wörtlich:
„Auff den Dörffern sollen gleichfalls Knäblein und Mägdlein bey den Cüster oder Pastoren und ihren Frawen zur Lehre gehalten werden, doch also auch dessgleichen die Knaben besonders gelassen werden, und in schreiben, lesen, nehen, Catechismo beten lernen und dergleichen, von Jugend auff gehalten werden. Und soll allen Pastoren hie mit ernstlich auferlegt seyn, die Leute öffentlich und persone weis, hie zu mit Ernste zu ermahnen, dass sie ihre Kinder nicht länger, wie leider bissher geschehen, so Unchristlicherweise, wie das unvernünftige Viehe aufwachsen lassen.“
 
Doch ehe es in Kankelau soweit kam, wie in der Kirchenordnung vorgeschrieben, hatte es noch gute Weile. Ein geordnetes Schulwesen fand bei der Bevölkerung wenig Zuspruch, da es als nicht notwendig, sogar als überflüssig erachtet wurde. In der damaligen Zeit hatte fast niemand ein Interesse daran, lesen, schreiben und rechnen zu lernen. So ist es nicht verwunderlich, dass erst im Jahre 1747 erstmals in einem Visitationsprotokoll die Kankelauer Schule erwähnt wird. In einem Protokoll von 1753 heißt es „Schulmeister in Kankelau ist Nicolaus Stamer, vor 18 Jahren angenommen.“
 
1735 dürfte somit das Gründungsjahr der Kankelauer Schule sein.
1777 heißt es in einem Schreiben des Verwalters Hille von Wotersen: „Nach Ableben des Kankelauer Schullehrers Stamer wird Benedix Friedrich Spiess bestellet, 40 Jahre alt, aus Sülfeld gebürtig, Bedienter bei der Geheimrätin von Buchwald gewesen und erhielt, da er etwas verwachsen, eine jährliche Pension von 40 Talern. Der Kankelauer Schulmeisterdienst ist schlecht. Das Schulgeld für etliche 20 Kinder mehr oder weniger sind jährlich zu rechnen 10 Taler. Der Garten, Feuerung und freie Wohnung und Weide für 1 Kuh ist anzuschlagen auf 10 Taler.“
Schon 1785 starb Spiess. Die Kankelauer Dorfschaft wurde daraufhin nach Wotersen beschieden und ihr der neue Schulmeister Johann Niclaus Fromm vorgestellt. Er wurde mit dem Versprechen angenommen, dass er erhalten solle, was gemäß Schulordnung rechtens sei. Die Dorfschaft weigerte sich jedoch, an den Schulkaten eine Stube anzubauen.
1789: „Der Schulmeister zu Kankelau hat 11 Kinder. Sie lernen weder Rechnen noch Schreiben.“ Dies wurde der Aufmerksamkeit des Pastors anempfohlen.
1797 starb Fromm. Sein Nachfolger wurde Johann Joachim Klein. Von ihm heißt es im Visitationsprotokoll 1829: „Es ist nur der gute Wille zu loben...“ Er starb noch im gleichen Jahr.
1835 wurde das Stelleneinkommen des neuen Kankelauer Schulmeisters Karl Heinrich August Schellhammer mit 40 Talern bei 40 schulpflichtigen Kindern veranschlagt.
1856 beklagte sich Schullehrer Klein, dass er kein Futter für seine Kuh habe. 1865 sollte er planmäßig pensioniert werden, war es jedoch im Jahre 1868 noch immer nicht. Die Urteile über die Kankelauer Schule lauteten in diesen Jahren: „...kümmerlich und schlecht...“
 
Seit 1870 existiert eine Schulchronik in Kankelau; lediglich mit einer Unterbrechung von 1935 bis 1945. Geführt wurde sie von den jeweiligen Schullehrern. Am 4. September 1870 wurde der Lehrer Stephan durch das gräfliche Schulpatronat in Gegenwart der beiden Kankelauer Schulvorstände Bauernvogt Heins und Hufner Lindemann in sein Amt eingeführt. Er legte eine Probe seiner Lehrweise ab und lernte den gegenwärtigen Stand der Schule kennen. „Nur wenige Kinder wussten die 5 Hauptstücke und noch wenigere das Einmaleins.“
 
Auszug aus der Schulchronik 1926: „Während des ganzen Winterhalbjahres  wurden nur 2 Knaben unterrichtet. Der Unterricht wurde in einem Wohnzimmer zwecks Feuerungsersparnis abgehalten.“
1934 bis1946 fand der Schulunterricht bis zur Wiederbesetzung der Stelle in Talkau statt.
1959 endet die Kankelauer Schulchronik mit der Pensionierung von Hauptlehrer Ernst Klein.

(Sigrid Schenkenberg)

  • Klassenfoto_mit_Lehrer

  • Einband_der_Schulchronik

  • Schulentlassung_1934

Kankelau - Zahlen und Daten zu Kankelaus Vergangenheit

1513 – 1525 mussten die Kankelauer Hufner zwischen zwölf Schilling und einem Gulden (entspricht etwa 24 Schilling) für die Mitgift zweier Töchter des Herzog Magnus abgeben, die sog. Prinzessinnensteuer.
 
1660 gab es in Kankelau zwei Krüge; einen zu Müssen gehörig und einen zu Gülzow gehörig.
 
1661 hieß es im ersten Visitationsprotokoll nach dem 30-jährigen Krieg: „Kankelau sieben Hufe, alle besetzt und fünf Katen“.
 
1701 wurde ein bis in die heutige Zeit erhaltenes Inventarium der zum Gut Müssen gehörigen 4 Hufen und 3 Katen geschrieben.
 
1862 hatte Kankelau 166 Einwohner; 31 Familien lebten in 21 Häusern. 36 Pferde, 153 Rindviecher, 191 Schafe, 37 Schweine und 80 Bienenvölker gehörten dazu.
 
1866 erfolgte die Briefzustellung ab sofort täglich, außer sonntags.
 
1871 gab es in Kankelau je einen Schmied, Dachdecker, Weber, Schneider, Schuhmacher, Steinhauer und Tagelöhner.
 
1905 gab es 19 bewohnte und 4 unbewohnte Wohnhäuser.
 
1910 trat die erste Gemeindevertretung zusammen.
 
1933 beschloss die Gemeindevertretung die Aufstellung eines Denkmals in einem Teil des Schulgartens. Im Mai des Jahres zogen 200 Mitglieder der SA aus der Umgebung mit Musik ins Dorf ein.

(Sigrid Schenkenberg)

  • Einwohnerzahlen

  • Topographie_v._1908

  • Denkmalseinweihung_1933

  • Topographie_v._1855

Kankelau - Kirche

Kankelau gehörte schon immer zum Kirchspiel Siebeneichen. Das Kirchspiel gehört zu den ältesten im südlichen Lauenburg; es wurde etwa 1150 gegründet. Das Zehntregister bezeugt 1230 alle Kirchen und deren Dörfer und damit auch das Urkirchspiel "Soveneken" mit damals 18 zugehörigen Dörfern. Heute sind es noch halb so viele.

Um auf dem kürzesten Weg zur Kirche und zum Gottesdienst zu gelangen, gab es von den Dörfern zum Kirchdorf Kirchsteige, die zu den meistbegangenen Wegen gehörten. Der Kirchsteig aus Richtung Kankelau/Wotersen führte durch den Wald, wo er noch heute vorhanden ist und kurz vor Siebeneichen quer durch die Feldmark. Seit 1957 die Landesstraße aus Siebeneichen heraus verlegt wurde und der nördlich gelegene Bahnübergang aufgegeben wurde, endet der Kirchsteig an der Umgehungsstraße L200.

Im etwa 7 Kilometer entfernten Siebeneichen, direkt in der Dorfmitte auf dem großzügigen Anger von einer Feldsteinmauer und alten Linden umgeben, steht die St. Johannis-Kirche aus dem 18. Jahrhundert. In direkter Nachbarschaft stehen außerdem das Pastorat, dessen Vorgängerbau 1897 abbrannte, sowie ein neues Kirchengemeindehaus. Der Friedhof um die Kirche herum wurde 1879 an den Dorfrand verlegt und mit einer Baumreihe umsäumt.

Die erste Siebeneichener Kirche wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert erbaut. Sie wurde 1749 wegen Baufälligkeit abgerissen und 1751/53 unter dem Patronat des Gutsbesitzers zu Wotersen, Johann Hartwig Ernst zu Bernstorff durch einen Neubau ersetzt. Ende 1753 wurde dieses Gotteshaus eingeweiht. Entworfen wurde es vom hannoverschen Hofbaumeister J. P. Heumann, der auch das Herrenhaus auf Wotersen erbaut hat. Die Kankelauer, wie auch alle anderen Hufner und Kätner der Kirchengemeinde, klagten gegen die Umlage der Baukosten für die Kirche gegen den Kirchenpatron Graf Bernstorff. Der Prozess dauerte etwa ein halbes Jahrhundert und endete mit einem Vergleich.

Die Kirche ist ein lang gestreckter, spätbarocker Feldsteinsaalbau, beiderseits dreiseitig geschlossen. Das Licht fällt durch große Stichbogenfenster in Backsteinlaibungen. Der Kirchturm an der Westseite mit seinem achtseitigen Spitzhelm war schon immer mit handgespaltenen Schindeln aus Eichenholz gedeckt. Er hat eine Höhe von 33.20 m und trägt als Bekrönung den Fisch, ein altchristliches Zeichen, das heißt: „Jesus Christus, Gottes Sohn, der Retter“.

Im Innern sind die umlaufende Empore, eine Gutsloge, der Kanzelaltar und das Gestühl für etwa 500 Personen aus der Erbauungszeit erhalten. Es war üblich, den einzelnen Dörfern und deren Familien feste Plätze zuzuweisen. Aufgrund des Neubaus mussten 1755 die Kirchenstühle in der neuen Kirche neu verteilt werden. Dieses geschah dorfschaftsweise durch Auslosung. Kankelau bekam sein Gestühl in der Mitte. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren die Namen der Dörfer noch an verschiedenen Bänken zu lesen. Heute noch kenntlich sind die zwei Bänke der Stecknitzfahrer.

Die Siebeneichener Kirche hat noch weitere Schätze zu bieten, u. a. eine Kirchentruhe von 1590 und die Orgel von 1847.

(Sigrid Schenkenberg)

  • Kankelau_-_Kirche_1

  • Kankelauer_Kirche_2

  • Kankelauer_Kirche_3

  • Kankelauer_Kirche_4

Kankelau - Vereine / Initiativen

FWK
Freie Wählergemeinschaft Kankelau

Vorsitzender: Klaus Hansen, Telefon: 04156 - 527


WWK
Wähler-und Wählerinnengemeinschaft Kankelau

Die Wähler-und Wählerinnengemeinschaft Kankelau (WWK) wurde 1985 gegründet und beteiligt sich seitdem aktiv an der Entwicklung der Gemeinde. Im Gemeinderat ist sie zurzeit mit 3 Mitgliedern vertreten.

Mitglieder der Gemeindevertretung:
Ingrid Lang, Eugen Glaser-Riegler und Rotraud Colberg


Freiwillige Feuerwehr Kankelau

FCK
Sport- und Freizeitclub Kankelau

Website: www.fckankelau.de


Hallo Kankelau - Mach mit!

Eine Initiative zur Kulturarbeit in Kankelau

Mi.t.Mi e.V.
Alltagshilfen von Minsch to Minsch

Website: https://www.mi-t-mi.de/

Kankelau - Fotoalbum

Müllsammeln 13.04.2013



Laubaktion 01.12.2012


Kankelau - Verkehrsanbindungen

Bus-Verbindungen

Kankelau wird von den Bussen der HVV-Linien 8812 und 8832 angefahren. Desweiteren wird der Nachbarort Elmenhorst von der HVV-Linie 8810 angefahren.

weiter Informationen finden Sie auf www.hvv.de


Straßenanbindung

Kankelau ist über die Autobahn 24 (Hamburg - Berlin, Abfahrt Talkau), sowie über die Bundesstraße 207 (HH-Bergedorf - Lübeck) zu erreichen.


Straßenkarte

Google Maps